Lieber cool bleiben als heiß durch die Decke
Der Schutz vor sommerlicher Überwärmung von Innenräumen ist eine wichtige planerische Aufgabe - angesichts der auch in Deutschland spürbaren globalen Erwärmung mit beständig steigendem Stellenwert. Denn die sommerliche Überwärmung ist nicht nur ein Komfortproblem, sondern schränkt unter Umständen die Nutzbarkeit ein. Dies ist insbesondere bei geschäftlich genutzten Räumen der Fall, wenn die nach der Arbeitsstättenverordnung zumutbaren Temperaturgrenzen dauerhaft überschritten werden. Paradox ist, dass gerade energetisch ambitionierte Gebäudekonzepte mit großen südorientierte Glasflächen in der Heizperiode zwar hohe Energiegewinne ermöglichen, im Sommer hingegen Probleme verursachen.
Die Ziele des sommerlichen Wärmeschutzes bemessen sich nach den sogenannten Übertemperaturgradstunden, d.h. nach der Zeitdauer und Intensität, mit der ein bestimmter Grenzwert überschritten wird. Der Schwellenwert ist nach DIN 4108-2, Tab. 9 für verschiedene Klimaregionen in Deutschland unterschiedlich festgelegt und berücksichtigt die Gewöhnung der Nutzer an unterschiedlich warme Regionen: Für Regionen in den Bergen und an der See gelten 25 °C, über weite Flächen 26 °C und etwa entlang des Rheins 27 °C.
Wärmeeinträge durch gedämmte Dachfläche
Bei geschlossenen Bauteilen wird die auftreffende Sonnenenergie zum überwiegenden Teil durch die Bauteiloberfläche (z.B. die Dacheindeckung) reflektiert. Absorbierte Energie wird in langwellige Wärmestrahlung umgewandelt. Bei intensiver Sonneneinstrahlung werden Oberflächentemperaturen der Dachfläche von bis zu 70 °C erreicht. Wie viel davon in den Innenraum transportiert wird, hängt wesentlich vom Wärmedurchlasswiderstand oder U-Wert, d. h. von einer effizienten Wärmedämmung des Bauteils ab.
Hierbei unterscheiden sich die sommerlichen Wärmeaustauschvorgänge – abgesehen von der Richtung des Wärmetransportes – nicht vom winterlichen Wärmeschutz: Ein guter, also niedriger U-Wert, bleibt auch im Sommer entscheidend. Die sommerlichen Wärmeeinträge durch geschlossene Bauteile lassen sich in Abhängigkeit des U-Wertes recht gut abschätzen. (Bei einem U-Wert von 0,24 W/(m²K) und einer Innentemperatur von 25 °C (Temperaturdifferenz 45 K zu 70 °C Außentemperatur) beträgt der Wärmeeintrag durch die geschlossene Dachfläche ca. 10,8 W/m²; bei einem U-Wert von 0,14 W/(m²K) sind es nur 6,3 W/m². Da die geschlossenen Außenbauteile zumeist einen wesentlich größeren Flächenanteil als die Fenster aufweisen, kommt einer Reduzierung des Wärmedurchgangs durch Verbesserung des U-Wertes eine erhebliche Bedeutung zu. Bei puren finden Sie eine große Auswahl an Dämmstoffen mit besonders niedrigen U-Werten.